WIE KOMMT DER TON INS OHR?
Wie können Gegenstände zum Klingen gebracht werden? Wann klingt ein Ton laut oder leise? Wie können hohe oder tiefe Töne erzeugt werden? Durch das genaue Beobachten unterschiedlicher Möglichkeiten Klänge und Töne zu erzeugen können Kinder erleben wovon es abhängt, wie ein Ton wahrgenommen wird. Dies erfahren Kinder beispielsweise durch das Vergleichen von
unterschiedlichen Materialien. Wie und wie stark muss ich einen Gegenstand anschlagen, um einen Klang zu erzeugen? Macht es einen Unterschied an welcher Stelle er angeschlagen wird? Wie weit entfernt von diesem Gegenstand kann ich den Ton noch hören? Kann ein Ton nur über die Luft übertragen werden?
Materialien
Schlüssel · Nägel · Eisendrahtstücke (ca. 40-50cm lang, Durchmesser 2 mm) · gebogene Formen aus Draht · Wolle · Lineal (30 cm) · Schere · Suppenkelle · Gabel · Esslöffel · eine stabile Tischkante · Kochlöffel aus Holz, Plastik
Die Kinder können in ihrem Alltag viele verschiedene Klänge und Töne entdecken. Z.B. können sie…
Je nach Entwicklungsstand haben Kinder eigene Vorstellungen darüber, woher ein Ton kommt oder wann er zu hören ist. Sie wissen zum Beispiel, dass ein Ton dann zu hören ist, wenn jemand etwas tut oder sich etwas bewegt:
Im Vordergrund sollte das eigene Ausprobieren und Erkunden stehen. Ermöglichen Sie den Kindern, eigene Klangerfahrungen zu machen Regen Sie sie dazu an, diese Erfahrungen zu beschreiben, Vergleiche anzustellen (hoch/tief, hell/dumpf) und sich untereinander über ihre Erfahrungen auszutauschen. Erfahrungsgemäß haben Kinder Schwierigkeiten damit, Tonhöhen zu unterscheiden oder konkret in die richtige Reihenfolge von hoch nach tief oder andersherum zu bringen. Es braucht dafür eine gewisse Vorerfahrung der Kinder. Hier kann zur Vorbereitung auf diese Lernumgebung die Zuordnung zu hohen oder tiefen Tönen beispielsweise schon mit einem Xylophon oder auch mit einer Gitarre geübt werden. Die Lernumgebung sollte möglichst in einem Raum ohne viele Nebengeräusche umgesetzt werden, damit sich die Kinder auf die erzeugten Töne konzentrieren können. Es empfiehlt sich, die Lernumgebung mit wenigen Kindern durchzuführen.
Klänge erkunden mit einer Klangschale:
Hier können mit den Kindern Klangunterschiede erkundet werden. Die Kinder verteilen sich im Raum und zeigen an, wie lange sie den Klang hören. Es können weitere Gefäße, z. B. aus Glas mit und ohne Wasser, angeschlagen werden und die Klänge verglichen werden. Mit weiteren Instrumenten Klänge erkunden: Die Kinder probieren weitere Klanginstrumente aus oder bauen sich eigene Klanginstrumente.
Das Anschlagen der Metallgegenstände versetzt diese in mechanische Schwingungen. Sehen können wir diese Schwingungen in der Regel nicht, da sie zu schnell und zu klein sind. Der schwingende Körper überträgt jedoch diese Schwingungen auf die ihn umgebende Luft und diese leitet ihn weiter bis zu unserem Körper. Dort sitzt ein Empfänger für solche Schwingungen: unser Ohr, genauer gesagt das Mittelohr. Das Mittelohr überträgt den Schall zu den Nervenzellen des Innenohrs. Erst jetzt können wir den Schall als einen Klang hören.
Generell kann sich Schall nur in einem Medium ausbreiten. Dieses kann gasförmig (z. B. Luft) oder flüssig (z. B. Meerwasser) oder fest sein (z. B. Eisenbahnschienen). Im Vakuum des Weltalls ist es daher ganz leise. Schall, der durch einen festen Körper transportiert wird (Körperschall), können wir also nicht direkt hören. Eine Ausnahme ist der von unseren Schädelknochen übertragene Körperschall. Er kann direkt vom Innenohr wahrgenommen werden. Das wird z. B. bei Hörgeräten ausgenutzt.
In unserer Lernumgebung machen wir den Vergleich. Hier wird der Schall auf zwei Arten übertragen: Direkt durch die Luft und das andere Mal (quasi verlustfrei) durch die Schnur und unseren Körper (Schädel) in unser Ohr. Das Ergebnis ist erstaunlich: Da unsere Materialien unterschiedlich gut zum Schwingen angeregt werden können, sind auch die Hörerlebnisse jedes Mal anders.
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