Welche Gegenstände können durch eine kleine Flamme (z. B. Kerzenflamme) entzündet werden? Die Kinder stellen Vermutungen an, ob die Hitze einer Kerzenflamme ausreicht, verschiedene Gegenstände zu entzünden und überprüfen dies. Kinder entdecken dabei, dass verschiedene Gegenstände schneller anfangen zu brennen oder gar nicht brennen. Sie probieren aus, wie nah ein Gegenstand der Flamme sein muss, damit er sich entzündet. Und sie erkennen, dass sich Gegenstände aus gleichem Material unterschiedlich schnell oder überhaupt nicht entzünden.
Materialien
Blumentopf/feuerfeste Schüssel · Feuerfeste Unterlage (z. B. Fliese, Steinboden draußen) · Ausreichend Wasser oder Sand zum Löschen · Stumpenkerze/Teelicht · Grillzange (ACHTUNG: keine reine Metallzange
nehmen, diese kann Wärme gut leiten) · Alltagsmaterialien unterschiedlichster Beschaffenheit: (Steine, Schnur, Watte, Wachsmalstift, Luftballon, Papier (schwer entflammbar und normal), verschiedene Materialien aus Holz: Holzkugeln, Zahnstocher, Mundspatel, Bleistifte, …)
Je nach Entwicklungsstand und Alter haben Kinder in ihrem Alltag viele Möglichkeiten, Kerzenflammen und ihre Eigenschaften zu erleben.
Kinder…
Die Vorstellungen von Kindern über Kerzenflammen sind stark durch Alltagserfahrungen sowie die Alltagssprache geprägt.
Im Umgang mit Feuer sind Sicherheitsregeln wichtig, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Zur Durchführung dieser Lernumgebung ist es die notwendige Voraussetzung, mit den Kindern Sicherheitsregeln zu erarbeiten und zu wiederholen, bis Sie sicher sind, dass die Kinder die Regeln verinnerlicht haben.
Regeln im Umgang mit einer Kerzenflamme:
1. Ein Erwachsener muss immer anwesend sein.
2. Lege eine feuerfeste Unterlage aus.
3. Stelle ausreichend Löschmittel bereit.
4. Binde die Haare zusammen.
5. Schiebe die Ärmel deines Pullovers hoch.
6. Entzünde das Streichholz vom Körper weg.
7. Lass das Feuer nie unbeaufsichtigt.
8. Puste eine Flamme immer von der Seite aus.
9. Lege das Streichholz, nachdem du es ausgepustet hast, auf die feuerfeste Unterlage oder in einen Eimer mit Sand oder Wasser.
Feuerfeste Unterlage richten und ausreichend Löschmittel (Wasser oder Sand) bereitstellen
Nicht das Alter der Kinder ist entscheidend, sondern die Erfahrungen, die die Kinder bereits mit Kerzen und Feuer gesammelt haben. Knüpfen Sie an die Vorerfahrungen an. Stellen Sie den Kindern einen geschützten Rahmen zu Verfügung, in dem sie weitere wertvolle Erfahrungen zum Feuer sammeln können. Dazu gehört auch, dass sich die Kinder selbst zutrauen, die Feuerprobe durchzuführen. Legen Sie die Materialien bereit und lassen Sie die Kinder zunächst vermuten, welche von einer Kerzenflamme entzündet werden können. Anschließend kann ausprobiert werden. Lagen die Kinder richtig? Was brennt vielleicht nicht? Holz ist nicht gleich Holz. Vergleichen sie eine kompakte Holzkugel mit einem Zahnstocher. Die Energie der Kerzenflamme wird den Zahnstocher problemlos entzünden. Die Holzkugel dagegen wird durch die Kerzenflamme nicht brennen. Stellen Sie gemeinsam mit den Kinder Vermutungen an, woran das liegen könnte. Gibt es noch andere Beispiele (z. B. schwer entflammbare Luftschlangen und „normale Luftschlangen“)? Gehen Sie mit den Kindern gemeinsam auf die Suche. Versprachlichen Sie mit den Kindern ihre Beobachtungen und gehen Sie über ihre Vermutungen in den Austausch. Geben Sie Kindern die Möglichkeit, eigene Gegenstände zu sammeln und diese der Feuerprobe zu unterziehen.
Nach dem Entzünden können weitere Phänomene mit den Kindern entdeckt werden:
Nehmen Sie verschiedene Kerzen aus verschiedenen Materialien und Größen oder sogar ein Lagerfeuer und überprüfen Sie, ob die bereitgestellten Materialien damit besser zum Brennen gebracht werden können.
Ein Rückblick in die Geschichte lohnt sich, um aufzuzeigen, wie wichtig Kerzen für die Menschheit waren und immer noch sind. Die Kerze selbst kann ebenfalls untersucht werden:
Feuer braucht Energie (Zündtemperatur), Sauerstoff und Brennstoff (brennbarer Stoff). Damit das Feuer brennt, müssen alle Bestandteile im richtigen Verhältnis vorhanden sein. Entfernt man eines dieser Bestandteile oder ist ein Bestandteil nicht ausreichend vorhanden, erlischt das Feuer beziehungsweise entzündet sich gar nicht. Eine Kerzenflamme hat eine vorgegebene Energie, die nahezu unveränderlich ist. Manche Materialien werden durch die Energie der Kerzenflamme nur angekokelt, bei manchen reicht die Energie aus, dass sich die Materialien entzünden, indem sie glühen oder sich sogar eine Flamme bildet. Nicht nur die Energie (Zündtemperatur) ist für eine Verbrennung Voraussetzung, auch die Beschaffenheit des Brennstoffs spielt eine sehr wichtige Rolle. So kann ein kleines Stückchen Holz (z. B. ein Zahnstocher) problemlos mit Hilfe der Energie der Kerzenflamme entzündet werden, eine kompakte Holzkugel hält die Energie einer Kerzenflamme dagegen problemlos aus und beginnt nicht zu brennen. Dies liegt daran, dass, obwohl die Zündtemperatur (Kerzenflamme) und der Brennstoff (Holz) identisch sind, die Menge an Sauerstoff unterschiedlich ist, die das Material umschließt. Würde die Holzkugel in dünne Scheiben geschnitten werden, wäre das Verhältnis zwischen Energie, Sauerstoff und Brennstoff wieder ideal und die Kugelscheiben würden durch die Energie der Kerzenflamme entzündet.
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