In dieser Lernumgebung beobachten Kinder Eiswürfel beim Schmelzen. Sie vergleichen Eis und Wasser, also die Zustandsformen des Wassers fest und flüssig, und untersuchen die Übergänge zwischen diesen Zustandsformen. Digitale Technik hilft den Kindern bei ihren Beobachtungen: Im Zeitraffer kann man den Vorgang des Schmelzens besser erfassen. Das entstandene Video kann die Gruppe auf einem großen Bildschirm anschauen, stoppen oder wiederholen. Es lädt zur gemeinsamen Betrachtung und Diskussion ein und kann für Präsentationen und Dokumentationen weiterverwendet werden.
Wasser ·
Gefrierfach
·
Eiswürfel-Behälter ·
Teller, Schüssel ·
Tablet- oder Handykamera ·
App „Stop Motion Studio“
Die Übergänge zwischen festem und flüssigem Wasser, also das Auftauen und Gefrieren, finden sich im Alltag der Kinder immer wieder:
Es ist zu erwarten, dass Kinder im Grundschulalter bereits erfahren haben, dass Wasser, wenn es stark abgekühlt wird, zu Eis gefriert und dass Eis, das erwärmt wird, wieder schmilzt. Wir haben Grundschülerinnen und Grundschüler zum Gefrieren und Schmelzen eines Eiswürfels befragt:
Wann und wofür hast du schon einmal Eiswürfel gebraucht?
Nimm einige der Eiswürfel und untersuche sie genau:
Lege einen Eiswürfel auf einen Teller. Beobachte ihn über einen Zeitraum von ca. einer Stunde. Schau immer wieder, was damit passiert. Male oder schreibe es auf.
Wie kannst du dafür sorgen, dass der Eiswürfel schneller schmilzt?
Mit ganz einfachen Mitteln kannst du für die Nutzung der Kamera eines Tablets oder Smartphones eine Trick-Box bauen:
Nimm den schmelzenden Eiswürfel mit einer App wie z. B. „Stop Motion Studio“ auf. Du kannst in der App alle Aufnahmen einzeln selbst auslösen, indem du auf den Aufnahmeknopf drückst. Du kannst aber auch der App sagen, dass sie in bestimmten Abständen selbst Aufnahmen auslösen soll, z. B. alle fünf Sekunden. Probiere aus, welcher Zeitabstand für deinen Film gerade am besten passt. Mach ruhig verschiedene Versuche damit und vergleiche sie miteinander. Wenn du willst, kannst du zum Schluss auch noch Text in das Video einsprechen.
Zum Phänomen: Eis ·
Auftauen ·
Gefrieren ·Schmelzen
·Erstarren
· fest
· flüssig
· gasförmig
· Form
· Pfütze
· Wasserdampf
· erwärmen
· Zustand
· Zustandsform
· Abkühlen
Zur Technik: Zeitlupe · Zeitraffer
· Film
· Bilder
· Aufnahme
· Zeit
· Zeitraum
· Zeitabstände
Die Beschäftigung mit den verschiedenen Zustandsformen des Wassers und den Übergängen zwischen ihnen ist eine wichtige Voraussetzung, um anschlussfähige Konzepte zum Wasserkreislauf der Erde zu entwickeln. Dabei sind die Zustandsformen fest und flüssig direkt beobachtbar und daher für die Kinder leichter zugänglich als gasförmiges Wasser bzw. Wasserdampf. Auch die Übergänge, also das Gefrieren und Auftauen, sind besser zu beobachten und zu beschreiben als Kondensation und Verdunstung bzw. Verdampfen. Das Gefrieren von Eiswürfeln dauert deutlich länger als das Auftauen, und es ist schwieriger, in einem Kühlfach eine Kamera zu installieren. Denkbar wäre aber zum Beispiel, dass man im Winter im Freien Gefriervorgänge dokumentiert. Durch das Filmen können die Beobachtungen der Kinder unterstützt werden: Sie werden besser sichtbar, weil sie auf dem Bildschirm groß dargestellt werden können. Außerdem können die Aufnahmen gestoppt, wiederholt und für alle gleichzeitig auf einem Bildschirm dargestellt werden. Das erleichtert sehr den gemeinsamen Austausch, weil alle gleichzeitig auf die gleiche Darstellung zurückgreifen können. Das regt dazu an, die Beobachtungen noch einmal gemeinsam zu sammeln und zu formulieren und Hypothesen zu diskutieren. Später können die Aufnahmen auch zu Zwecken der Präsentation oder Dokumentation weiter genutzt werden.
Je nachdem, wie lange der Vorgang dauert und was mit Hilfe des aufgenommenen Videos besser sichtbar werden soll, kann es Sinn machen, den Zeitraffer zu verwenden oder Videos in Echtzeit bzw. in Zeitlupe zu arbeiten. Auch die App „Stop Motion Studio“ und ihre Verwendung kann mit den Schülerinnen und Schülern thematisiert werden. Für einen kompetenten Umgang mit digitaler Technik brauchen sie nicht nur Fertigkeiten in der technischen Umsetzung, sondern sollen sich auch Gedanken darüber machen, in welchen Zusammenhängen die Nutzung dieser App Sinn macht, was sie darüber hinaus beachten müssen, wenn sie die App nutzen (Datenschutz, Persönlichkeitsrechte) und inwiefern die Nutzung der App ihnen für ihr Vorhaben wirklich einen Mehrwert bringt.
Zustandsformen des Wassers Wasser können wir alltäglich in seinen drei Zustandsformen erfahren: fest, flüssig und gasförmig. Die drei Zustandsformen kann man wie folgt beschreiben:
Stoffe ändern ihre Zustandsform durch Energieaufnahme oder durch Energieabgabe, das heißt, wenn ihre Temperatur erhöht wird (z. B. durch eine Herdplatte, Kerzenflamme, menschliche Körpertemperatur, Sonne etc.) bzw. wenn ihre Temperatur herabgesetzt wird (z. B. Kühl-/ Gefrierschrank, Lufttemperatur etc.). Bei Wasser nennt man die Zustandsformen Eis (festes Wasser), Wasser (flüssiges Wasser) und Wasserdampf (gasförmiges Wasser). Der Übergang von Eis zu Wasser heißt „Auftauen“ und der Übergang von Wasser zu Eis „Gefrieren“. Der Gefrierpunkt bzw. Schmelzpunkt liegt bei 0 ºC.
Filme bestehen aus statischen Einzelbildern (Fotografien). Der filmische Effekt, die Illusion von Bewegung, entsteht beim Betrachter/der Betrachterin, wenn Einzelbilder in schneller Abfolge gezeigt werden. Ab einer Frequenz von etwa fünfzehn Bildern pro Sekunde werden sie nicht mehr als Einzelbilder, sondern als filmische Bewegung wahrgenommen, die optisch einer realen Bewegung ähnelt. Heute werden im Kino typischerweise 24 Bilder pro Sekunde gezeigt. Konkurrierende Medien, die bewegte Bilder einsetzen, wie Computerspiele oder das Fernsehen nutzen 50, 60 oder auch mehr Bilder pro Sekunde, um der Wirklichkeit noch näher zu kommen. In der kommerziellen Filmproduktion ist ein Trend zur zunehmenden Digitalisierung der gesamten Herstellungskette zu beobachten: Die Produktion der bewegten Bilder erfolgt meist volldigital, wobei sie insbesondere durch künstlich erzeugte Bilder oder Bildteile ergänzt wird. Auch die Aufführung erfolgt zunehmend digital, wodurch Verschleiß und Qualitätsverlust des Materials entfallen. Der Zeitraffer ist eine filmische Methode zur Beschleunigung der Langzeitaufzeichnung von Bewegungsabläufen. Dadurch werden auch Änderungen sichtbar, die in Echtzeit aufgrund ihrer langsamen Natur nur schwer wahrnehmbar sind. Die Filmbilder werden einzeln aufgenommen und in schneller Frequenz wieder abgespielt. Dabei werden die Intervalle zwischen den einzelnen Aufnahmen festgelegt. Die dem Zeitraffer entgegengesetzte Methode ist die Zeitlupe.
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